„Ich liebe es, Grenzen zu verschieben und Unmögliches möglich zu machen.“

Roland Brunnbauer, Acroli, ist professioneller Acro-Pilot und gehört in der Acro-Szene schon längst zum Inventar. Als Zanier-Athlet liefert uns Roli außerdem wichtigen Input zur Produktentwicklung im Flugsportsegment.

Geht nicht, gibt’s nicht!

Der sympathische Österreicher beweist, dass Grenzen nur in Köpfen existieren - schaut euch seine crazy Instagram Reels an und ihr wisst, was wir meinen. Sein Können stellt er nicht nur spektakulär bei internationalen Shows unter Beweis – oder bei aufsehenerregenden Aktionen wie seinem Stunt bei GRIP Das Motormagazin auf RTL II, wo Roli in einem fahrenden Cabrio landet. Er kann auch auf viele internationale Wettkampf-Erfolge zurückblicken und erzielte im Oktober 2023 den 1. Platz beim Synchro Acro Paragliding World Cup in Ölüdeniz.

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Wanna go skiing, kiting or flying today? YES!

Letztes Jahr durften wir Roli außerdem bei seinem Filmprojekt SKI, KITE & FLY am Schafberg unterstützen und dafür mit Zanier Handschuhen ausstatten. Das Ergebnis kann sich definitiv sehen lassen:

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Wenn der Himmel zur Bühne wird: Synchro Paragliding & Kappenrelative Flugshows.

Ende 2022 gründete Roland gemeinsam mit seinem langjährigen Mitstreiter im Wettbewerbsfliegen Nobert Winkler das Synchro-Team "Airbound". Zusammen perfektionieren sie nicht nur synchronisierte Acro-Manöver, sondern beherrschen auch das Kappenrelative Fliegen - eine Technik, die mit dem Gleitschirm weltweit einzigartig ist. Was das Kappenrelative Fliegen genau ist, wie Roli die Leidenschaft für’s Fliegen für sich entdeckt hat und auf was es als Acro-Pilot besonders ankommt? Wir haben Roli zum Interview getroffen:

Wie bist du zum Gleitschirmfliegen gekommen und was hat dich speziell zum Acro-Fliegen motiviert?

„Die Begeisterung für‘s Fliegen packte mich schon sehr früh, jedoch kannte ich lange keine Möglichkeit, diese auszuleben. Im Zivildienst habe ich dann einen Freund kennengelernt, dessen Bruder Gleitschirm geflogen ist. Er hat uns den Sport gezeigt und da stand für mich sofort fest: Das möchte ich machen! In der Grundschulung habe ich dann gesehen, dass man Überschläge mit dem Schirm machen kann. Als ich das sah wusste ich, dass ich das auch können will!“

Welche Fähigkeiten sind deiner Meinung nach entscheidend, um ein erfolgreicher Acro-Pilot zu sein?

„Was mich angetrieben hat ist die Entschlossenheit, aber auch der Mut, etwas Neues zu machen. Hat man dann noch das nötige Durchhaltevermögen, die einzelnen Etappen des Kunstflugs zu meistern, steht einer erfolgreichen Laufbahn nichts mehr im Weg - sei es im professionellen als auch im Hobby-Acro-Paragleiten.“

Wie gehst du mit Risiken und Sicherheitsaspekten beim Acro-Fliegen um?

„Das Risikomanagement ist ein sehr wichtiger Part in der Fliegerei. Man kann hier schon sehr viele unnötige Risiken vorab ausschließen, indem man sich gut vorbereitet und die relevanten Sicherheitsausrüstungen mit sich hat. Ich selbst hatte zu Beginn leider keine sehr detaillierten Infos hierzu und eine Community bestand zu dieser Zeit auch nur an einzelnen Spots. Das war auch der Grund, warum ich vor ein paar Jahren die Austrian Acro League ins Leben gerufen habe. Mein Ziel ist es, Beginnern den Einstieg zu erleichtern und die Sicherheit in unserem Sport voranzutreiben. Ich persönlich analysiere neue Tricks anfangs sehr intensiv und reflektiere diese nach den ersten Versuchen sehr genau. Das hat mich in meinem Umsetzen sehr schnell vorangebracht.“

Gemeinsam mit Norbert beherrschst du das Kappenrelative Fliegen. Was ist das genau und warum ist es mit dem Gleitschirm so einzigartig?

„Das Kappenrelative Fliegen kommt eigentlich aus dem Fallschirmspringen und ist eine sehr beeindruckende Form des gemeinsamen Fliegens, die aktuell nur von uns, „Team Airbound“, ausgeführt wird. Dabei fliegt man zu Beginn im Grunde genommen ineinander, danach klettert man über die Gleitschirmleinen zu seinem Partner hinunter. So kann man in ganz einzigartige Formationen gehen. Mithilfe eines Verbindungssystems hängen wir uns fest zusammen. Von „Stacked“, wo wir zusammenhängend, leicht versetzt, schon einige Manöver fliegen können, bis hin zum Downplane, wo ein Pilot normal und der andere kopfüberhängend fliegt. Hier sind der Erdanziehungskraft keine Grenzen mehr gesetzt! Es ist dabei sehr viel Teamwork und herausragende Schirmbeherrschung nötig, da es ansonsten sehr schnell gefährlich werden kann. Unser Ziel war und ist es, das Acro Paragliding und Kappenrelative Fliegen zu vereinen, und so die einzigartigste Show vorzeigen zu können. Am besten macht man sich selbst in den Videos auf Social Media ein Bild davon, um sich mehr darunter vorstellen zu können.“

Welche Rolle spielt die Ausrüstung beim Acro-Fliegen?

„Nicht nur beim Acro-Fliegen, auch beim normalen Paragleiten ist die richtige und passende Ausrüstung entscheidend. Sei es vom perfekt anliegenden Gurtzeug über die richtige Größe des Gleitschirms sowie die richtige Wahl bei der Kleidung. Hier braucht es die ideale, für sich abgestimmte Symbiose, um das richtige Handling zu haben. Besonders über die Hände muss die Kontrolle reibungslos sein, um den Sport bestmöglich ausführen zu können.“

Was ist bei der Handschuhwahl im Flugsport besonders zu beachten?

„Da der Gleitschirm über die Bremsleinen, welche an den Händen geführt werden, gesteuert wird, ist ein gutes Gefühl in den Fingern enorm wichtig. Im Winter braucht es da schon mal dickere, oder im besten Fall beheizte, Handschuhe, aber auch in den Übergangszeiten und im Sommer sind Handschuhe für einen guten Griff besonders wichtig. Mit den Zanier Handschuhen habe ich die beste Vervollständigung gefunden, um meine feinfühligen Manöver fliegen zu können. Das möchte ich nicht mehr missen! Übers Jahr verwende ich drei verschiedene Handschuhe: Für den Sommer das Modell Shredder, in der Übergangszeit und im Winter den Laserz.tw sowie - wenn es mal ganz kalt ist – den beheizten Handschuh Aviator.gtx. Mein Synchropartner Norbert schwört wiederrum ganzjährlich auf den MyMountainpassion. Er ist wohl nicht so kälteempfindlich wie ich... :D“

Kannst du uns von einem besonders aufregenden oder herausfordernden Erlebnis während deiner Acro-Karriere berichten? Was ist dir ganz besonders in Erinnerung geblieben?

„Da gibt es schon so einige Erlebnisse, auf die ich zurückblicken kann und die ich erleben durfte, das würde hier aber den Rahmen sprengen. Was mir aber immer in Erinnerung bleiben wird ist der Moment, wo ich vor ein paar Jahren das erste Mal mit meinem Gleitschirm aus einem Hubschrauber gesprungen bin. Das laute Schlagen der Rotorblätter über mir und das Nicken des „Jumpmasters“, der den Packsack hält, aus dem der Schirm herauskommt und einem sagt, dass man nun springen muss, war wirklich ein sehr spannender Moment. Aber auch viele der Projekte, die ich schon machen durfte, wie z.B. mit Matthias Malmedie im Cabrio in die Luft geschleppt zu werden und dann wieder auf seiner Rückbank im fahrenden Auto zu landen. Oder als ich zum ersten Mal mit Norbert einen Downplane gedreht habe und die Kräfte gespürt habe, die auf meinen Körper wirkten. Diese Momente werde ich nie wieder vergessen und die sind es auch, die mich immer wieder antreiben.“

Was machst du, wenn du mal nicht mit dem Gleitschirm unterwegs bist?

„Neben meiner fliegerischen Karriere arbeite ich auch noch als Sozial-Betreuer, wo ich psychisch beeinträchtigte Personen begleite und sie dabei unterstütze, ihre Ziele im Leben zu erreichen. Das gibt mir einen sehr guten Ausgleich.“

Was steht für 2024 auf dem Programm? Auf was können wir uns freuen?

„Seit circa einem dreiviertel Jahr plane und bereite ich mich auf einen weltweit einzigartigen Stunt von einem österreichischen Wahrzeichen vor. Hierzu kann ich heute noch keine Details verraten, aber es wird sicher einer der größten Meilensteine in meiner sportlichen Tätigkeit sein. Seid gespannt! ;)

Daneben trainieren wir gerade auch für die Weltmeisterschaft im Synchro Acro Paragleiten, welche im Herbst in der Türkei ausgetragen wird. In der Zwischenzeit haben wir auch die Dreharbeiten für eine Dokumentation über uns als Team Airbound und das Kappenrelative Fliegen begonnen. Aber auch diverse Flugshows in Österreich sowie international und Fotoshootings sind wichtige Programmpunkte in diesem Jahr.

Es gibt auf jeden Fall sehr viel zu tun...“

Fotocredits: Alois Rettenbacher | Stefan Stöger | elevateparagliding | Kevin Philipp

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